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Zoo Zürich: Bei den Totenkopfäffchen haben die Weibchen das Sagen

Die kleinen Affen kennt jeder, der einen Pippi-Langstrumpf-Film gesehen hat. Denn die «Meerkatze», die auf den Namen «Herr Nilsson» hört, ist eigentlich ein Totenkopfäffchen. Den wenig attraktiven Namen verdanken die Tiere ihrer charakteristischen Gesichtszeichnung.

Agentur
sda
21.04.21 - 12:51 Uhr
Leben & Freizeit
Ihren Namen verdanken die Totenkopfäffchen ihrer charakteristischen Gesichtszeichnung.
Ihren Namen verdanken die Totenkopfäffchen ihrer charakteristischen Gesichtszeichnung.
KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Totenkopfaffen sind sehr soziale Tiere und leben in Gruppen von 35 bis 65 Mitgliedern, wie Pascal Marty, der Kurator des Zoo Zürich, am Mittwoch vor den Medien sagte. Bei schönem Wetter und milden Temperaturen halten sie sich gerne in der Aussenanlage auf.

Bei den Bolivianischen Totenkopfaffen, wie sie der Zoo Zürich hält, geben die Weibchen den Ton an. Sie sind zwar etwas kleiner als die Männchen, bilden aber den Kern der Gruppe und bleiben ein Leben lang in derselben. Die Männchen leben meist am Rand und wechseln alle zwei bis drei Jahre zwischen Gruppen hin und her.

Die Tiere verständigen sich nicht nur durch verschiedene Laute sondern auch durch Geruchssignale. Dazu urinieren sie auf ihre Hände und reiben sich dann Fusssohlen und Fell ein. Damit zeigen sie ihren sexuellen und sozialen Status an.

Dicke Männchen bevorzugt

Vor der Paarungszeit, die zwei Monate dauert, nehmen die Männchen bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichts zu, vor allem durch Wassereinlagerungen zwischen Haut und Muskeln. Am dicksten wird das dominante Männchen und dieses bevorzugen dann auch die Weibchen.

Das Sperma bildet nach der Paarung für mehrere Stunden einen Pfropf. So wird verhindert, dass die Weibchen doch noch von einem anderen Männchen schwanger werden. Nach einer Tragezeit von 150 bis 170 Tagen gebären die Weibchen meist ein Jungtier, um das sich neben der Mutter auch die anderen Weibchen kümmern. Dabei tragen die Tanten es nicht nur herum sondern säugen es teilweise auch.

Bei der Nahrungssuche folgen die Bolivianischen Totenkopfaffen häufig den Kapuzineraffen zu den guten Fruchtbäumen. Neben Früchten ernähren sich die Tiere auch von Insekten. Dabei haben sie verschiedene Techniken perfektioniert, so werden beispielsweise Raupen so lange hin und her gerollt, bis sie alle ihre Gifthaare abgestreift haben.

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